Muss man in Italien Trinkgeld geben? Wie viel ist angemessen? Und was bedeutet „Coperto“ auf der Rechnung? Trinkgeld geben ist in vielen Ländern ein wichtiger Bestandteil des Service-Erlebnisses. Doch in Italien gibt es einige Besonderheiten, die sich von Deutschland oder den USA unterscheiden.
Das wichtigste in Kürze:
- In Restaurants sind 5-10 % Trinkgeld angebracht, wenn keine Servicegebühr enthalten ist.
- In Cafés und Bars wird oft einfach das Wechselgeld oder eine kleine Summe auf dem Tisch gelassen.
- In Hotels und bei anderen Dienstleistungen variiert das Trinkgeld je nach Service zwischen 1-10 €.
- Coperto ist kein Trinkgeld, sondern eine Gebühr für das Gedeck. Auch wenn Coperto berechnet wird, kann man trotzdem Trinkgeld geben.
- In Italien ist es üblich, Trinkgeld in bar zu geben, da es steuerrechtliche Einschränkungen bei der Kartenzahlung gibt.
Ist Trinkgeld in Italien üblich?
Grundsätzlich ist Trinkgeld in Italien nicht zwingend erforderlich. In vielen Fällen sind Servicegebühren bereits in der Rechnung enthalten. Dennoch wird ein kleines Trinkgeld oft geschätzt, besonders in touristischen Gebieten oder bei besonders gutem Service. Wichtige Begriffe in diesem Zusammenhang sind:
- Coperto: Eine feste Gebühr (1-3 € pro Person), die für das Gedeck berechnet wird. Das Coperto ist kein Trinkgeld, sondern eine Gebühr für Brot, Besteck und die Nutzung des Tisches. Auch wenn Coperto auf der Rechnung steht, kann man trotzdem noch ein Trinkgeld geben, wenn man mit dem Service zufrieden war.
- Servizio: Eine Servicegebühr (manchmal 10-15 %), die bereits in der Rechnung enthalten ist. In diesem Fall ist kein weiteres Trinkgeld nötig.
Trinkgeld in Restaurants und Cafés
In Restaurants wird Trinkgeld nicht zwingend erwartet, aber es wird geschätzt, wenn der Service besonders gut war.
- Restaurants: Falls keine Servicegebühr (Servizio) berechnet wird, sind 5-10 % Trinkgeld angebracht. Falls „Servizio incluso“ auf der Rechnung steht, wurde der Service bereits berechnet, und es ist nicht nötig, noch extra Trinkgeld zu geben.
- Cafés & Bars: Hier gibt es keine feste Regel für Trinkgeld. Viele Italiener lassen einfach das Wechselgeld oder ein paar Cent auf dem Tisch liegen. Besonders in touristischen Gebieten sind 1-2 € für einen Kaffee oder ein kleines Getränk aber auch nicht unüblich.
- „Stimmt so“ auf Italienisch?: Wenn du dem Kellner signalisieren willst, dass er das Wechselgeld behalten kann, kannst du einfach „Va bene così“ oder „Tenga il resto“ sagen.
Trinkgeld in Hotels
Auch in Hotels ist Trinkgeld nicht zwingend erforderlich, aber es ist eine nette Geste, besonders wenn der Service sehr gut war.
- Gepäckträger & Portiers: Hier sind 1-2 € pro Gepäckstück angemessen.
- Zimmermädchen: Es ist üblich, etwa 1-2 € pro Tag auf dem Kopfkissen oder Nachttisch zu hinterlassen. Am besten täglich dalassen, da das Personal oft wechselt.
- Rezeption & Concierge: Falls dir ein Concierge besonders weiterhilft, z. B. bei Reservierungen oder besonderen Wünschen, sind 5-10 € als Dankeschön angebracht.
Trinkgeld für Taxi & Transport
- Taxis: Taxifahrer erwarten kein Trinkgeld, aber wenn du aufrundest (z. B. von 9,50 € auf 10 €), wird das gerne angenommen.
- Mietwagen & Tankstellen: Trinkgeld ist unüblich, aber falls ein Mitarbeiter an der Tankstelle dein Auto reinigt oder einen besonderen Service bietet, kann man 1-2 € geben.
Trinkgeld für weitere Dienstleistungen
- Friseur & Kosmetik: Hier kann man 5-10 % Trinkgeld geben, wenn man mit dem Ergebnis zufrieden ist.
- Reiseleiter & Guides: Für eine Stadtführung oder Tour sind 5-10 € pro Person ein übliches Trinkgeld.
- Handwerker & Servicepersonal: Hier wird in Italien normalerweise kein Trinkgeld gegeben.
Regionale Unterschiede
In touristischen Hochburgen wie Rom, Mailand oder Venedig wird eher Trinkgeld gegeben als in ländlichen Gebieten oder in Süditalien, wo Trinkgeld weniger verbreitet ist.
Trinkgeld in Italien: Bargeld oder Kartenzahlung?
- In Italien wird Trinkgeld fast immer in bar gegeben. Die meisten Restaurants und Cafés bieten keine Möglichkeit, Trinkgeld mit Karte zu zahlen.
- Der Grund dafür liegt oft in steuerrechtlichen Vorschriften: Offiziell erfasstes Trinkgeld kann besteuert werden, weshalb viele Gastronomen es lieber als Barzahlung annehmen.
- Falls du also Trinkgeld geben möchtest, solltest du immer etwas Kleingeld in der Tasche haben und es einfach auf dem Tisch liegen lassen oder dem Personal direkt übergeben.
Falls du dir unsicher bist, orientiere dich an den lokalen Gepflogenheiten. In jedem Fall wird ein freundliches „Grazie!“ immer geschätzt. 😊